Web3 – Die Relevanz für den Journalismus

Das „Web3“ [1] ist die Vision eines dezentralen, Peer-to-Peer Internet Web Dienstes, der auf die großen Intermediäre des Web 2.0 (Amazon, Google, Facebook, … ) verzichten kann. Die Verifikation aller angebotenen Inhalte und ausgeführten Services ist durch öffentliche, verteilte Blockchains [2] möglich. Die Blockchain erlaubt speziell für Inhalte eine Verifikation, wer die Ersteller, Autoren der jeweiligen Inhalte sind. Sie bestimmt auch, welche Nutzungsmöglichkeiten für die Inhalte zulässig sind. Services können unter Verwendung der Blockchain transaktions- und verfälschungssicher sowie nachvollziehbar – wie Kryptowährungstransaktionen – ausgeführt werden.

Dieser Beitrag geht von der Hypothese aus, dass das Web3 irgendwann in der (nahen) Zukunft existiert. Welche Perspektiven – Chancen und Risiken – ergeben sich daraus für den Journalismus?

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Bild TV geht an den Start

Lange wurde das Ereignis seit dem Einstieg des Investors KKR bei der Axel Springer SE im Jahr 2019 erwartet. Und von manchem als eine Art deutsches FOX TV befürchtet. Mit seiner Pressemitteilung vom April hatte Springer den Start des neuen Fernsehsenders zum Höhepunkt des Wahlkampfs im Sommer dieses Jahres in Aussicht gestellt. Am 23.6. wurde durch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg die rundfunkrechtliche Zulassung für das neue Fernsehvollprogramm erteilt. Am Sonntag, 22.8., ging »Bild TV« mit seiner Fußballanalyse „Die Lage der Liga“ um 09.00 Uhr zur Sache. Auch Jürgen Klopp wurde im Laufe des Vormittags zu einem Gespräch zugeschaltet und musste erklären, warum seine Brille abhanden gekommen ist. Der neue TV Sender ist frei per Kabel, Satellit, IPTV- sowie OTT-Diensten zu empfangen. Montags bis freitags von 9.00 bis 14.00 Uhr erfolgt unter der Überschrift »Bild Live« eine Boulevard affine Berichterstattung mit hoher Emotionalität, die zusätzlich über N24 verbreitet wird. Der Bild TV Chef Claus Strunz führt dazu im MEEDIA Interview aus: „Wir sind kein Nachrichtensender, haben keine Chronistenpflicht. Wir erzählen die wichtigsten, berührendsten und schönsten Geschichten des Tages.“

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Medientage München 2019 – Eindrücke von und im Umfeld der #MTM19

Wer erwartet hätte, dass die aktuelle gesellschaftliche Diskussion zu Meinungsfreiheit und vermeintlichen und faktischen Grenzen des Sagbaren [1] ihren Weg zu den Medientagen München gefunden hätte, wurde enttäuscht. Das beherrschende Thema der Veranstaltung, die vom 23.-25.10. im Messegelände München stattfand, war die Positions- und Aufgabenbestimmung des Journalisten in der Welt der digitalen Medien. Und den Rollen und der Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) für die Arbeit von Journalisten.

Juan Moreno im Gespräch mit Richard Gutjahr, Medientage München 2019
Juan Moreno (l). im Gespräch mit dem Journalisten Richard Gutjahr über seine Disput mit dem „Reportagendichter“ Claas Relotius, Medientage München 2019

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Medien und Künstliche Intelligenz (KI)

Impressionen von der IFRA/DCX Expo in Berlin (9.-11.10.) und den Medientagen München (24.-26.10.)

Berlin/München, Oktober 2018. Künstliche Intelligenz (KI) und deren Bedeutung für Medien und Journalismus  war das Hype-Thema sowohl der IFRA / DCX World Expo wie auch der Medientage München. Dabei geht es nicht um eine„starke“ künstliche Intelligenz, die sich mit den allgemeinen Problemlösungsfähigkeiten eines Menschen messen kann. Sondern vielmehr, für  welche fachspezifischen Aufgaben eine „schwache“ künstliche Intelligenz absehbar heute schon eingesetzt werden kann. Im Fokus der beiden Veranstaltungen standen relevante Prozess- und Produktinnovationen in den Medien. Und natürlich die Frage, ob und wie künstliche Intelligenz Medien und  Journalismus verändern wird.

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Klein, fein, aber so nicht zukunftsfähig!

Impressionen von der WAN-IFRA World Publishing Expo 2016 in Wien

Wien, 10.10.2016. Wer die letzte IFRA Expo 2011 in Wien und die abendlich sehr langen Schlangen am Taxistand vor dem Haupteingang der Messe Wien noch in Erinnerung hatte, konnte sich beim Besuch der diesjährigen  WAN-IFRA World Publishing Expo 2016 eines beklemmenden Gefühls kaum erwehren. Der Zutritt zur diesjährigen  Expo vom 10.-12. Oktober erfolgte über den Nebeneingang der Messe. Es gab nur noch eine Messhalle („C“), bei der Catering und Kongress etwa ein Drittel der Fläche füllten. 2011 in Wien – und selbst im letzten Jahr in Hamburg – waren es noch zwei Hallen („A“, „B“) gewesen. Jeweils eine Halle für Software und eine für Hardware orientierte Ausstellungsstände. Letztere fehlten in diesem Jahr nahezu komplett. Die DruPa im Juni in Düsseldorf war wohl die attraktivere Messe. Mit Ferag und Alfamedia wurde die Liste der Unternehmen, die nicht mehr den Weg zur Expo angetreten haben, erneut um zwei prominente Namen länger. Die verbliebenen Aussteller in Wien waren allerdings über die Qualität der diesjährigen Messekontakte sehr zufrieden. Wer den weiten Weg in die österreichische Hauptstadt nicht scheute, hatte aus Sicht der Aussteller offensichtlich gewichtige und für sie interessante Themen im Gepäck.

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