Das digitale Geschäftsmodell
Das mit dem Lösungsbaukasten verbundene Geschäftsmodell
für digitale Medien stützt sich typischerweise auf zwei Zielgruppen:
- Werbetreibende, Anzeigenkunden, die in kleinteiligen lokalen / regionalen Märkten aktiv sind,
- Jüngere Nutzergruppen bis zu 45 Jahren, die sich von klassischen Medien abgewandt haben.
Das Nutzenversprechen für Anzeigenkunden liegt darin, unter Verwendung der für die Ausspielung des digitalen Mediums verwendeten
Mobilgeräte (mit ihrer Lokalisierunginformation) eine Wirkungsoptimierung der geschalteten Anzeigen herbeizuführen. Thematisch werden nur solche
Anzeigen an Nutzer ausgespielt, die ein solches Thema - oder einen Oberbegriff - in ihrem persönlichen Interessensprofil (s.u.) ausgewählt haben.
Weiter werden Anzeigen einem Nutzer insbesondere dann proaktiv ausgespielt, wenn er sich in der Nähe eines Verkaufs- oder Veranstaltungsortes für
ein Angebot aufhält. Für den Nutzer des digitalen Mediums liegt das Nutzenversprechen in einer seine persönlichen Interessen abdeckenden
Informationsvielfalt insbesondere aus seinem Lebensumfeld, die er gemäß seinen individuellen Interessen einfach konfigurieren kann, verbunden mit
der interaktiven Kommunikationsteilnahme auf Augenhöhe.
Die Wertschöpfungskette für Anzeigen schliesst insbesondere regelmäßige (tägliche) Auswertungen des Verlages über die erfolgte
Anzeigennutzung ein, wann Anzeigen wo und wie lange bzw. häufig durch Nutzer abgerufen wurden. Weiter gehende Verlagsservice
können die Identifikation von Stammkunden für den Anzeigenkunden umfassen, die wiederholt eine Verkaufs- oder Veranstaltungsstätte besuchen, um
diesen Stammkunden geeignete Rabatte, Spezialangebote, ... zu unterbreiten. Insbesondere hat der Anzeigenkunde die Möglichkeit, geschaltete
Anzeigen auch aufgrund dieser gelieferten Auswertung jederzeit sebsttätig ändern, aktualisieren zu können.
Die Wertschöpfung für redaktionelle Inhalte umfasst die Aufbereitung von zu publizierenden Inhalten um den Ort des Geschehens und die
Themenkategorien, um diese Inhalte gemäß spezifischem Interessensprofil auswählbar für eine mobile Darstellung zu machen. Sie schließt die
Anreicherung von Inhalten um redaktionelles Hintergrundmaterial ebenso ein wie die automatische, proaktive Hinzuziehung weiterer Berichterstatter
bei einer unklaren Nachrichtenlage.
Die Ertragsmechanik des Geschäftsmodells stützt sich auf zwei Erlösquellen:
- Anzeigenerlöse, die sich nach Laufzeit, Anzahl der Geschäfts- bzw. Veranstaltungsorte und Multimedialität der Anzeige
differenzieren. Diese Erlöse können durch spezielle Services für Anzeigenkunden wie die Stammkundenidentifizierung ausgeweitet werden.
- Abogebühren für den Bezug von Inhalten in den von den Nutzern ausgewählten Themenkategorien. Im Gegensatz zum stationären
Internet ist die Zahlungsbereitschaft der Nutzer für Apps bzw. Inhalte und Services für mobile Geräte gegeben.
Auf der Kostenseite des Geschäftsmodells stehen - neben Standardposition wie Marketing-/Vertriebsaufwendungen - die Kosten für den
Redaktionsbetrieb und die Kosten für die hochverfügbare Auslieferung der Informationsangebote über das Internet. Der Verzicht auf eine
Druckerei, Papier und die Verteilorganisation zur Auslieferung des physischen Produktes im Verbreitungsgebiet bedeutet dabei einen nicht
unerheblichen Kostenvorteil gegenüber klassischen Printmedien, allerdings auch den Wegfall bisheriger Markteintrittsbarrieren für Mitbewerber.