{"id":296,"date":"2016-03-23T21:44:28","date_gmt":"2016-03-23T20:44:28","guid":{"rendered":"http:\/\/www.lustcon.de\/WordPress\/journalismus-auf-augenhoehe\/?p=296"},"modified":"2016-03-24T06:55:02","modified_gmt":"2016-03-24T05:55:02","slug":"verlag-4-0-mehr-als-eine-chimaere","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.lustcon.de\/WordPress\/journalismus-auf-augenhoehe\/verlag-4-0-mehr-als-eine-chimaere\/","title":{"rendered":"Verlag 4.0 – mehr als eine Chim\u00e4re?"},"content":{"rendered":"
„Industrie 4.0“<\/em> – f\u00fcr die einen der Schl\u00fcssel, um durch systematische Digitalisierung entscheidende Wettbewerbsvorteile in den\u00a0n\u00e4chsten Jahren zu erzielen. F\u00fcr andere noch nicht wirklich greifbar.<\/a>\u00a0Wir untersuchen die \u00dcbertragung und Anwendung der „Industrie 4.0“<\/em> Prinzipien auf den Verlagsbereich, \u00a0und sehen \u00fcberraschende Parallelen. Kann „Verlag 4.0“<\/em> die Verlagswirtschaft wettbewerbsf\u00e4higer und zukunftssicherer machen? Wir meinen: ja!<\/strong><\/p>\n <\/p>\n Hinter diesem Schlagwort sehen viele nicht weniger als die vierte industrielle Revolution,<\/strong> nach der Erfindung der Niederdruckdampfschine<\/em> durch James Watt 1769<\/strong>, dem Einsatz des permanenten Flie\u00dfbandes<\/em> durch Henry Ford in seiner Automobilfabrik in Detroit\u00a01913<\/strong>, und den ersten integrierten Mikroprozessoren<\/em> durch Federico Faggin (Intel 4004, Z80,\u00a0Microcontrollerfamilie<\/em> Intel MCS-48) 1971\/1976<\/strong>. \u00a0Basierend auf einer umfassenden Vernetzung von Maschinen (dem\u00a0Internet of things,<\/em> IoT), der Hersteller mit den Nutzern ihrer Erzeugnisse, ihren Kunden und Lieferanten, ist das Konzept „Industrie 4.0“ durch drei Merkmale gekennzeichnet:<\/p>\n Die umfassende Vernetzung via Internet Technologie erlaubt es – um ein g\u00e4ngiges „Industrie 4.0“ Paradigma zu zitieren – dass eine Maschine eigeninitiativ und vorausschauend eine demn\u00e4chst f\u00e4llige Wartung erkennt und bei ihrem Hersteller diese Serviceoperation anfordert, rechtzeitig bevor es zu einer Betriebsunterbrechung kommt.<\/p>\n Was l\u00e4sst sich hiervon auf das Verlagsgesch\u00e4ft \u00fcbertragen?<\/p>\n Zun\u00e4chst die R\u00fcckversicherung, ob sich wie bei der industriellen Entwicklung, auch hier drei entscheidende Technologiespr\u00fcnge in der Vergangenheit identifizieren lassen? Mit 1) der Erfindung der Spindelpresse<\/em> durch Johannes Gutenberg 1440<\/strong>, 2) Entwicklung und Einsatz der Rollenrotationsmaschine („Walterpresse“) ab 1865<\/strong>\u00a0<\/em>bei „The Times“ in London von J.Walter III sowie dem Linotype Linotronic\u2122Raster Image Prozessor<\/em> (RIP) 1983<\/strong>, dem ersten System, das unter Verwendung von Fotosatz Schriften digital als Vektoren speicherte und \u00fcber ein Satz Gestaltungsterminal (SGT) bedient werden konnte, lassen sich auch im Verlagsbereich solche entscheidenden Technologiespr\u00fcnge finden. Was kennzeichnet den „Verlag 4.0“?<\/p>\n Dem Internet of Things<\/em> steht im Verlagsbereich die kontinuierliche (\u00bbalways on\u00ab)<\/em> Vernetzung der Reaktion mit ihren Reportern, sozialen Netzwerken wie Twitter, Facebook, …<\/em>\u00a0gegen\u00fcber, aber vor allem mit den Lesern vermittels typischerweise mobiler, internetf\u00e4higer Endger\u00e4te. Keine Frage, gerade im Nachrichtenbereich ist die analoge und Ressourcen konsumierende Welt des Papiers dem Untergang geweiht.<\/p>\n \u00c4hnlich wie „Industrie 4.0“ mehr als die konsequente Digitalisierung und Vernetzung von Maschinen, Herstellern, Kunden und Lieferanten ist, sondern sich erst durch die Effektivit\u00e4ts- und Produktivit\u00e4tsgewinne konstituiert, die man auf dieser technologischen Grundlage jetzt erstmalig realisieren kann, wird auch „Verlag 4.0“ durch neue journalistische und verlegerische M\u00f6glichkeiten bestimmt. Wir sehen diese in Analogie zu „Industrie 4.0“ in Folgendem:<\/p>\n Die Vertriebssteuerung der gewerblichen Anzeigenkunden \u00fcber ein Customer Relationship Management (CRM)<\/i> System geh\u00f6rt heute zu den Standardwerkzeugen eines Verlages. Die in CRM-System \u00fcblichen Verfahren der Generierung neuer Interessenten (\u00bbleads\u00ab),<\/i> etwa durch White-Paper Download,<\/i> \u2026 lassen sich durch Auswertung der (anonymisierten) R\u00fcckmeldungen \u00fcber die Nutzung der Verlagsprodukte deutlich erweitern. So gibt insbesondere die Auswertung der Orts-, Zeitinformation dar\u00fcber Aufschluss, wann sich wie viele Leser<\/i> in der N\u00e4he oder an den ge\u00f6ffneten Verkaufsst\u00e4tten\/Veranstaltungsorten der gewerblichen Verlagskunden aufhalten (und damit f\u00fcr eine spezifische Vor-Ort Werbung dieser Verlagskunden erreichbar sind). F\u00fcr die Bindung von Bestandskunden k\u00f6nnen die ableitbaren Informationen von hohem Interesse sein, f\u00fcr was sich Leser der Anzeige eines Kunden sonst noch an Angeboten und Verlagsthemen interessieren oder in welchen Ausma\u00df eine wahrgenommene Anzeige zu einem physischen Besuch einer beworbenen Verkaufsst\u00e4tte bzw. eines Veranstaltungsortes motiviert? Mit diesem exklusiven Spezialwissen \u00fcber das Leserverhalten lassen sich die Angebote eines Verlages an seine gewerblichen Anzeigenkunden deutlich werthaltiger als bisher gestalten und mit (lokalen) Exklusivmerkmalen versehen. Unser vorhergehender Blogbeitrag zur digitalen Transformation der Anzeigenbl\u00e4tter nennt die Details<\/a>.<\/p>\n Nachdem sich k\u00fcrzlich erstmalig einer der weltbesten Spieler des strategischen Brettspiels GO<\/a> dem Google-Computer-Programm AlphaGo auf Grundlage k\u00fcnstlicher neuronaler Netze mit 1:4 geschlagen geben musste<\/a>, verbleibt uns nur noch, mit einem Zitat des franz\u00f6sischen Schriftstellers Victor Hugo festzustellen: \u201eRien n’est plus puissant qu’une id\u00e9e dont le temps est venu.\u201c\u00a0<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" „Industrie 4.0“ – f\u00fcr die einen der Schl\u00fcssel, um durch systematische Digitalisierung entscheidende Wettbewerbsvorteile in den\u00a0n\u00e4chsten Jahren zu erzielen. F\u00fcr andere noch nicht wirklich greifbar.\u00a0Wir untersuchen die \u00dcbertragung und Anwendung der „Industrie 4.0“ Prinzipien auf den Verlagsbereich, \u00a0und sehen \u00fcberraschende Parallelen. 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Technologische Entwicklung im Druck<\/h4>\n
Verlag 4.0<\/h4>\n
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\u00bbBusiness Intelligence\u00ab im Verlag<\/h4>\n